Test: Lautsprecher Seta-Audio Besa LS
Am edlen Bi-Wiring-Terminal lassen sich die beiden
Wege der Seta Besa LS separat ansteuern. Die
kurzen Brückenkabel sind eine Eigenanfertigung, die
auch für die Innenverdrahtung verwendet wird
Zu erahnen sind die edlen Weichenbauteile im Inneren. Am Sockel erkennt
man die Materialstärke, die im gesamten Gehäuse verbaut wird
fassen: Die Treiber spielen auf eine Art
Transmissionline, die durch zahlreiche
Umlenkelemente
ausreichend
lang
wird und im Inneren keine stehenden
Wellen zulässt - die Abstimmfrequenz
und damit die Basstiefe wird durch
die
Löcher am
Fußende bestimmt.
Eine kleine Anekdote am Rande: Für
den Überseemarkt gibt es auch eine
Version mit 9 Löchern pro Seite, die
eine deutliche Überhöhung im oberen
Bassbereich zeigt - die Hörgeschmä-
cker sind eben verschieden. Mit dem
Clusterflexprinzip
können
übrigens
bei unveränderter Chassisbestückung
die unterschiedlichsten Lautsprecher-
größen realisiert werden - Seta-Audio
hat neben der großen LS eine etwas
kleinere Standbox, die CS, und einen
Monitor-Lautsprecher,
die
MS,
im
Die ausgewölbten
Membranen der
Tiefmitteltöner sind eine
Seta-eigene Spezialan-
fertigung, die einerseits
eine tiefe Basswieder-
gabe ermöglicht, an-
dererseits Resonanzen
minimiert
Sortiment, die bei exakt gleicher Trei-
berausstattung lediglich eine etwas hö-
here untere Grenzfrequenz aufWeisen.
Laut Hersteller arbeitet man inzwi-
schen an der Fertigstellung eines Sub-
woofers, der ersten Gerüchten zufolge
genügend Reserven besitzt, um ernst-
haft die Gebäudesubstanz zu gefähr-
den.
Aber zurück zur Seta LS. Im Hörraum
macht die riesige Box unmissverständ-
lich klar: Sie will in großen Räumen
stehen. Unsere Messungen hatten es
schon deutlich gemacht. Trotz der no-
minell recht kleinen Tieftontreiber ist
die
Basswiedergabe
erstaunlich
tief
- sie reicht locker bis unter 40 Hertz
und das bei vollem Pegel! Die damit
verbundene große Bauhöhe verlangt
nach einem etwas größeren Abstand
zwischen Hörplatz und Lautsprecher -
die Empfehlung des Herstellers lautet
mindestens 3,50 Meter, in der Praxis
haben wir aber bei etwas kleineren Dis-
tanzen keine Auswirkungen der mess-
technisch feststellbaren Interferenzen
bemerken können.
Was aber fällt dem Ohr des Musik-
hörenden auf? Nun, die bereits mit
unserer
Messausrüstung
festgestellte
Basstiefe der LS. Auch wenn man es
besser weiß: Der Auftritt der Seta lässt
den verblüfften Hörer unwillkürlich
an einen versteckten großen Tieftöner
denken, der ja in der riesigen Box si-
cher noch irgendwo Platz hat. Falsch,
diesen abgrundtiefen Bass machen nur
die beiden Chassis, die man auch sehen
kann. Die Tieftonwiedergabe ist dabei
im besten Sinne des Wortes neutral,
weder zu aufgedickt, noch zu schlank
- eben genau ausgewogen und dabei
von einer beeindruckenden Geschwin-
digkeit und sauberem Ausschwingen
geprägt. Also: Kein Wummern, kein
Dröhnen,
einfach
Bass,
der
durch
eben diese Qualität auch deutlich bes-
ser ortbar ist als bei Bassreflexboxen
- man höre sich nur einmal Wagners
Fliegenden Holländer in einer guten
Aufnahme an - mit der Seta-Audio LS
wird aus dem drohenden Grummeln
der Kontrabässe eine klar definierte
Instrumentalgruppe, die in der beein-
Der Frequenzgang der Seta Besa LS reicht
bis unter 40 Hertz und ist dabei sehr aus-
gewogen. Lediglich ein kleiner Schlenker auf
Achse bei knapp 5000 Hertz weicht vom Ideal
der geraden Linie ab. Aber auch diese kleine
Störung schwingt kaum nach. Das Rund-
strahlverhalten ist ebenso hervorragend wie
die exzellent niedrigen Klirrwerte, selbst bei
sehr lauten 95 Dezibel.
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